Robert Redford ist zweifellos eine der markantesten Persönlichkeiten der Filmwelt. Im Laufe seiner langen Karriere hat er sich nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur, Produzent und Umweltschützer einen Namen gemacht. Seine Vielseitigkeit, sein Engagement und sein Talent haben ihn zu einer der einflussreichsten Figuren des amerikanischen Kinos gemacht. In diesem Artikel werden wir einen tiefen Einblick in das Leben und die Karriere dieses legendären Künstlers geben.
Frühes Leben und Kindheit
Geburt und Familie
Robert Redford wurde am 18. August 1936 in Santa Monica, Kalifornien, als Charles Robert Redford Jr. geboren. Seine Eltern, Charles Robert Redford Sr. und Martha Hart, hatten schottisch-irische Wurzeln, und er wuchs in einem von bescheidenem Wohlstand geprägten Umfeld auf. Redfords Vater arbeitete als Buchhalter, während seine Mutter Hausfrau war. Schon früh entwickelte er ein Interesse an Kunst und Malerei, was ihn später zu einem Studium an verschiedenen Kunstschulen führte.
Schulische Laufbahn und frühe Interessen
In seiner Jugend war Redford ein sportlich begabter Junge, insbesondere im Baseball. Er erhielt ein Baseballstipendium für die University of Colorado, doch seine akademische Laufbahn war von Anfang an von Schwierigkeiten geprägt. Nach einer Zeit des Herumtreibens und des Reisens, die von persönlichem Verlust und Selbstfindung geprägt war, beschloss er schließlich, seine wahre Leidenschaft – die Schauspielerei – zu verfolgen.
Der Aufstieg zum Filmstar
Anfänge in Hollywood
Redfords erster Durchbruch kam Ende der 1950er Jahre, als er in verschiedenen Fernsehproduktionen auftrat. Diese Rollen, darunter Auftritte in Serien wie „The Twilight Zone“ und „Perry Mason“, halfen ihm, erste Schritte in Hollywood zu machen. Es dauerte jedoch bis zu den 1960er Jahren, bis er seine erste große Rolle im Film „Barefoot in the Park“ (1967) neben Jane Fonda erhielt.
„Butch Cassidy and the Sundance Kid“ (1969)
Einer der Wendepunkte in Redfords Karriere war seine Rolle als „Sundance Kid“ im Western-Klassiker „Butch Cassidy and the Sundance Kid“ (1969), in dem er neben Paul Newman spielte. Der Film war ein Riesenerfolg und trug wesentlich zu Redfords aufstrebendem Ruf bei. Seine Darstellung des charmanten, aber rebellischen Kriminellen machte ihn über Nacht zu einem Star und prägte das Bild des klassischen Hollywood-Schönlings.
Erfolge als Schauspieler
„Der Clou“ (1973)
Der nächste große Erfolg folgte mit „Der Clou“ (1973), erneut an der Seite von Paul Newman. In diesem Film bewies Redford nicht nur sein schauspielerisches Talent, sondern auch seine Fähigkeit, in komplexen Rollen zu brillieren. Der Film war sowohl kommerziell als auch kritisch ein voller Erfolg und wurde mit sieben Oscars ausgezeichnet, darunter der Preis für den besten Film.
„Die Unbestechlichen“ (1976)
Ein weiterer Meilenstein in Redfords Karriere war der Politthriller „Die Unbestechlichen“ (1976), in dem er den investigativen Journalisten Bob Woodward spielte. Der Film, der die Watergate-Affäre und die journalistische Aufarbeitung des Skandals thematisierte, zeigte eine ernsthaftere Seite von Redford und wurde zu einem seiner bedeutendsten Werke.
Rollenvielfalt und später Erfolg
Während seiner gesamten Karriere zeigte Redford eine bemerkenswerte Vielseitigkeit. Ob in Western, Romanzen, politischen Dramen oder Thriller – Redford gelang es, in den unterschiedlichsten Rollen zu überzeugen. Filme wie „Der Pferdeflüsterer“ (1998) und „All Is Lost“ (2013) zeigten, dass Redford auch im fortgeschrittenen Alter noch zu Höchstleistungen fähig war.
Robert Redford als Regisseur und Produzent
Regiedebüt mit „Eine ganz normale Familie“ (1980)
Neben seiner beeindruckenden Schauspielkarriere etablierte sich Redford auch als erfolgreicher Regisseur. Sein Regiedebüt gab er 1980 mit dem Drama „Eine ganz normale Familie“ (Originaltitel: „Ordinary People“). Der Film, der die Geschichte einer dysfunktionalen Familie und deren Umgang mit Tragödien erzählt, wurde ein kritischer Erfolg und gewann vier Oscars, darunter den für den besten Film und die beste Regie für Redford. Dieses Werk etablierte ihn endgültig als einen ernstzunehmenden Filmemacher.
Weitere bedeutende Regiearbeiten
In den folgenden Jahren führte Redford Regie bei einer Reihe von Filmen, die sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum großen Anklang fanden. „Quiz Show“ (1994), ein Film über einen großen Quizshow-Skandal der 1950er Jahre, war ein weiterer Meilenstein in seiner Regiekarriere. Er bewies dabei erneut sein Gespür für komplexe, gesellschaftskritische Themen. Auch Filme wie „Die Legende von Bagger Vance“ (2000) und „Von Löwen und Lämmern“ (2007) zeigten Redfords Talent hinter der Kamera.
Das Sundance Film Festival: Ein Vermächtnis für den unabhängigen Film
Gründung des Sundance Institute
Eines der bedeutendsten Vermächtnisse Redfords ist die Gründung des Sundance Institute im Jahr 1981. Das Ziel dieser gemeinnützigen Organisation war es, unabhängige Filmemacher zu unterstützen und ihnen eine Plattform zu bieten. Redford war überzeugt, dass es mehr Vielfalt und Kreativität im amerikanischen Kino geben sollte, und so wurde das Sundance Film Festival, das jährlich in Park City, Utah, stattfindet, zu einem der wichtigsten Festivals für unabhängige Filme weltweit.
Förderung des unabhängigen Films
Das Sundance Film Festival wurde schnell zu einem zentralen Ort, an dem talentierte Filmemacher ihre Werke präsentieren konnten. Filme wie „Reservoir Dogs“ (1992), „Little Miss Sunshine“ (2006) und „Whiplash“ (2014) wurden hier uraufgeführt und erlangten internationalen Ruhm. Redfords Engagement für den unabhängigen Film hat dazu beigetragen, eine neue Generation von Filmemachern zu fördern und Hollywood zu inspirieren, über den Mainstream hinauszuschauen.
Umweltschutz und politisches Engagement
Engagement für die Umwelt
Neben seiner Arbeit in der Filmindustrie hat sich Robert Redford auch als Umweltschützer einen Namen gemacht. Bereits in den 1970er Jahren setzte er sich aktiv für den Schutz der Natur ein. Er engagierte sich gegen die Nutzung fossiler Brennstoffe und kämpfte für den Erhalt unberührter Landschaften in den USA. Sein Anwesen in Utah wurde zu einem Symbol für nachhaltiges Leben und ökologische Verantwortung.
Politische Positionen
Redford war auch politisch aktiv und scheute sich nicht, seine Meinung zu kontroversen Themen zu äußern. Er unterstützte zahlreiche progressive Bewegungen, darunter den Kampf gegen den Klimawandel, und sprach sich gegen Korruption und Machtmissbrauch aus. Seine politische Haltung spiegelt sich auch in vielen seiner Filme wider, insbesondere in Werken wie „Von Löwen und Lämmern“ (2007), die politische Missstände und den amerikanischen Militarismus kritisieren.
Persönliches Leben
Familie und Beziehungen
Robert Redford war von 1958 bis 1985 mit Lola Van Wagenen verheiratet, mit der er vier Kinder hatte. Seine Ehe zerbrach nach über 27 Jahren, doch er pflegte weiterhin ein enges Verhältnis zu seinen Kindern. 2009 heiratete er die deutsche Künstlerin Sibylle Szaggars, mit der er heute in Utah lebt.
Verlust und Trauer
Redfords Leben war nicht frei von Tragödien. Sein ältester Sohn, Scott, starb im Alter von nur zwei Monaten, was ihn tief erschütterte. Auch der Verlust seiner Mutter, als er noch ein junger Mann war, prägte ihn stark und beeinflusste seine späteren Entscheidungen und Lebenswege.
Rückzug vom Schauspiel und endgültiger Abschied vom Kino
„The Old Man & the Gun“ (2018)
2018 kündigte Robert Redford offiziell seinen Rückzug vom Schauspiel an. Sein letzter Film, „The Old Man & the Gun“, in dem er einen alternden Bankräuber spielte, war eine Hommage an seine jahrzehntelange Karriere. Der Film wurde von Kritikern wohlwollend aufgenommen, und viele sahen in ihm einen würdigen Abschied für eine der größten Filmikonen Amerikas.
Vermächtnis
Redfords Einfluss auf die Filmwelt ist unbestreitbar. Seine Leidenschaft für das Kino, sein Engagement für den unabhängigen Film und sein unermüdlicher Einsatz für gesellschaftliche und ökologische Anliegen haben ihn zu einer Ikone gemacht, die weit über die Grenzen Hollywoods hinaus wirkt. Auch wenn er sich nun weitgehend aus dem Rampenlicht zurückgezogen hat, wird sein Vermächtnis in den kommenden Jahrzehnten weiterleben.
Fazit
Robert Redford hat Hollywood und die Filmindustrie in vielerlei Hinsicht geprägt. Als Schauspieler, Regisseur und Produzent war er stets ein Verfechter von Qualität, Authentizität und künstlerischer Integrität. Gleichzeitig war er immer ein Mann der Prinzipien, der sich nicht scheute, sich für das einzusetzen.